Content Curation - Einführung 2024

Kontinuierliches Lernen mit Content Curation - Was ist das und warum ist es so wichtig?

PS: Besonders wertvoll für die Personalentwicklung! 


Wertschöpfender Umgang mit digitalen Inhalten – Die Mechanismen von Content Curation


Einleitung

In einer zunehmend digitalisierten Welt, in der Informationen im Überfluss verfügbar sind, gewinnt die Kuration von Inhalten an Bedeutung. Kuration bezieht sich auf das sorgfältige Sammeln, Filtern und Organisieren von digitalen Inhalten wie Texte, Videos, Audios und Präsentationen über verschiedene, digitale Kanäle. Diese Inhalte werden aufbereiten und mithilfe von Internettechnologien entweder im bspw. unternehmensinternen Social Intranet oder über das Internet publiziert und verteilt. Der Begriff „kuratieren“ leitet sich vom lateinischen „curare“ ab und bedeutet so viel wie „sich kümmern“ oder „pflegen“.


Die Bedeutung von Content Curation in der modernen Arbeitswelt

Die Integration von kuratierten Inhalten in den Arbeitsalltag kann erheblich dazu beitragen, Arbeiten und Lernen neu zu gestalten. Durch das Kuratieren von Inhalten können sowohl Mitarbeitende als auch Unternehmen Wissen effizient teilen und anwenden. Dies führt zu besseren Entscheidungsprozessen und fördert innovative Lösungen. Kuration ermöglicht es, relevante Informationen aus der Masse herauszufiltern und zugänglich zu machen, wodurch die Produktivität und das Wissen im Unternehmen gesteigert werden.


Technischer Fortschritt und die Herausforderung des Überflusses

Der technische Fortschritt hat den Zugang zu Informationen revolutioniert. Plattformen wie YouTube, Spotify und Netflix aber auch auf Lernen spezialisierte Hubs wie z. B. LinkedIn Learning, GoodHabitz und Masterplan bieten eine immense Fülle an Inhalten, die jederzeit und überall verfügbar sind. Diese Informationsflut stellt jedoch die Herausforderung, den Überblick zu behalten und relevante Inhalte effizient zu filtern. Hier kommen Algorithmen und Kuratoren ins Spiel, die uns dabei helfen, wichtige und relevante Informationen zu finden und zu nutzen.

Ein anschauliches Beispiel für die Auswirkungen des technischen Fortschritts auf den Informationsfluss ist die Musikindustrie. Früher mussten Musikliebhaber physisch nach Schallplatten oder CDs suchen, oft auf Reisen oder in spezialisierten Geschäften. Heute haben wir dank digitaler Plattformen per Smartphone sofortigen Zugriff auf nahezu alle verfügbaren Musikstücke weltweit. Diese Entwicklung zeigt, wie Kuration helfen kann, inmitten des Überflusses an Informationen die wertvollsten Inhalte zu identifizieren und nutzbar zu machen.


Informationsüberfluss oder Filterproblem?

Der renommierte Internetanalytiker Prof. Clay Shirky betonte bereits 2008, dass nicht die Menge der Informationen das Problem sei, sondern unsere Unfähigkeit, diese adäquat zu filtern. In einer Welt, in der sich Wissen exponentiell vermehrt, ist die Fähigkeit zur effektiven Kuration von entscheidender Bedeutung. Dies ermöglicht es, wertvolles Wissen zugänglich und nutzbar zu machen.

Die Herausforderungen, die Informationsflut zu bewältigen, sind seitdem nicht kleiner geworden. Gerade im Zeitalter von generativer KI werden wir von neuen Inhalten geradezu überflutet, da nur noch ein kurzer Prompt ausreicht, um neue Contents zu erstellen. Um diesem exponentiell ansteigenden Angebot an digitalen Formaten und Informationen etwas Positives abzugewinnen, ist Kuration unverzichtbar. Durch das Kuratieren von Inhalten können wir sicherstellen, dass wir die relevantesten und wertvollsten Informationen effizient nutzen können.


Definition und Bedeutung der Kuration

"Content Curation ist die Kunst, digitale Informationsbausteine bzw. Artefakte zu einem bestimmten Thema für ein spezielles Publikumsinteresse zu finden, zu organisieren, Wert hinzuzufügen und öffentlich zugänglich zu machen." Robin Good.

Es geht darum, leicht und schnell einen Mehrwert zu schaffen und relevanten "Unique Content" öffentlich zugänglich zu machen. Diese Kompetenz wird immer wichtiger in der digitalen Welt und gehört zu den „21st Century Skills“. Für uns ist es DER zentrale "Future Skill" überhaupt. Dabei sucht man bspw. nach sog. "Trusted Guides". Menschen, denen man vertraut, dass ihre Inhalte gute recherchiert und von ihnen kritisch hinterfragt wurden. Dies können Menschen mit einer hohen fachlichen Expertise sein, aber auch der Nachbar, den man gut kennt.

Die Definition bzw. der Begriff Content Curation umfasst mehrere Aspekte:

- Sammeln: Relevante Informationen und Inhalte zu einem bestimmten Thema identifizieren.

- Filtern: Die wertvollsten und nützlichsten Inhalte aus einer Vielzahl von Quellen auswählen.

- Organisieren: Die gesammelten und gefilterten Inhalte in einer logischen und ansprechenden Weise präsentieren.

- Teilen: Die kuratierten Inhalte zugänglich machen und mit anderen teilen.

Wie funktioniert Content Curation -

Das Seek-Sense-Share Framework

Ein effektives Framework für die Kuration ist das Seek-Sense-Share Modell von Harold Jarche. Es unterteilt den Prozess in drei Schritte:

1. Suchen (Seek): Interessante und relevante Informationen finden und sich ein Netzwerk vertrauenswürdiger Quellen aufbauen. Dabei geht es darum, unter der Masse (Noise) die wirklich hilfreichen und lernenswerten Beiträge (Signal) zu entdecken und sich über die Zeit ein Netzwerk von vertrauenswürdigen Quellen und Experten aufzubauen und dieses immer wieder zu aktualisieren.

2. Filtern, Organisieren und Anreichern (Sense): Informationen filtern, organisieren und mit Mehrwert anreichern. Hierbei ist es wichtig, die Spreu vom Weizen zu trennen, den Quellen zu vertrauen und Wissensbereiche klar zu definieren, um den Überblick zu behalten. Der wichtigste Schritt besteht darin, den Inhalt mit Kontext und bei Lernpfaden mit Handlungsanweisungen anzureichern und für die Zielgruppe nutzbar und wertvoll zu machen.

3. Teilen und Austauschen (Share): Angereicherte Inhalte teilen und in Netzwerken weitergeben, um Feedback und neue Inspirationen zu erhalten. Hier geht es darum, eine Praxis zu entwickeln, wie man seine angereicherten Inhalte wann und mit wem teilt, um den größtmöglichen Nutzen zu erzielen.


Curation Tools und ihre Anwendung

Für Content Curation gibt es zahlreiche Tools, die diesen Prozess unterstützen. Plattformen wie Refind, Perplexity oder Flipboard sind hervorragende Tools zum Kuratieren von Inhalten. Cloudbasierte Notiz-Apps wie Microsoft OneNote, Obsidian und Evernote haben sich ebenfalls bewährt, da sie eine effiziente Speicherung und Verarbeitung von Informationen ermöglichen. Diese Tools helfen dabei, relevante Inhalte zu sammeln, zu organisieren und sie effektiv zu teilen. Learning Experience Plattformen bieten die Möglichkeit, alle digital verfügbaren Inhalte unter einem „Dach“ zu bündeln und den wichtigsten und relevantesten Themen eine digitalen Bühne zu geben und sie hervorzuheben.


Die Notwendigkeit von Content Curation in der Personalentwicklung

In der Personalentwicklung spielt die Kuration eine zentrale Rolle. Kuratierte Lernräume, Präsentationen, empfohlene Inhalte und ePortfolios stellen wertvolle Inhalte für Seminare und Trainings bereit. Dies fördert nicht nur das individuelle Lernen, sondern stärkt auch die kollektive Wissensbasis innerhalb von Organisationen. Lernbegleiter und Learning Experience Platforms (LXP) profitieren erheblich von gut kuratierten Inhalten und Learning Journeys, da sie so Lernprozesse effektiver, relevanter und zielgerichteter gestalten können.

Weiterbildung und Fortbildung in Content Curation + Curation Tools

Kuratieren sollte erlernt werden! Beginnend bei uns und dann in den Fachbereichen.

Eine Weiterbildung oder Fortbildung in Kuration ist für die Personalentwicklung von großer Bedeutung. Insbesondere für Lernbegleiter:innen und Verantwortliche von Learning Experience Platforms (LXP) ist das Wissen um die Mechanismen und Werkzeuge der Kuration unerlässlich. Durch gezielte Curation Circle könnt ihr lernen, wie ihr relevante Inhalte effizient kuratieren und eure Lernumgebungen damit anreichern könnt. Dies führt dazu, das die Lernenden relevantere und aktuellere Informationen leichter zu Wissen und Wertschöpfung verarbeiten können.

Die Kuration von Inhalten ermöglicht es, Lerninhalte maßgeschneidert und zielgerichtet bereitzustellen, was zu einer effektiveren und effizienteren Wissensvermittlung führt. Kuratierte Inhalte bieten den Lernenden einen klaren Mehrwert, indem sie relevante Informationen bündeln und in einem sinnvollen Kontext präsentieren.


Wie starten? - Kleine Praxisbeispiele und Anwendungsmöglichkeiten

Ein anschauliches Beispiel für die Anwendung ist die Erstellung eines kuratierten Blogposts. Ein selbst verfasster Blogpost ist ein relativ einfach zu erstellendes Medium. Bloggen ist eine sehr effiziente Methode, um sich einem neuen Thema anzunähern, Informationen zu ordnen, zu beurteilen und sich dabei eine Meinung zu bilden. Blogger können mit einfachen Mitteln tiefgehende Recherchen und Analysen durchführen, die sich unterschiedlicher Quellen (nie ohne Quellenangabe) bedienen, diese verlinken und gegensätzliche Meinungen und Sichtweisen darstellen.

Ein weiteres Beispiel ist die Nutzung von Refind, einem Tool, mit dem Artikel, Texte, Videos und Podcasts gesammelt werden können. Sofern die Inhalte gelesen und als relevant befunden wurden, können sie mit Schlagworten versehen und in öffentlichen Sammlungen abgelegt werden, um sie für Follower zugänglich zu machen und zu empfehlen. Refind bietet zudem algorithmische Filterfunktionen, die täglich aggregierte Inhalte empfehlen, die auf den persönlichen Vorlieben beruhen. 


Kuratierte Lernräume und ihre Vorteile

Kuratierte Lernräume sind speziell gestaltete Umgebungen, in denen wertvolle und gefilterte Inhalte bereitgestellt und auf eine (digitale) Bühne gestellt werden. Diese Räume können sowohl digital als auch analog sein und bieten eine ideale Plattform für das kollaborative Lernen. Durch die Bereitstellung kuratierter Inhalte können Lernende effektiv und effizient auf relevante Informationen zugreifen und ihre Kenntnisse vertiefen.

Solche Lernräume fördern kollaboratives Arbeiten, den Austausch von Wissen und Erfahrungen und schaffen eine inspirierende Umgebung für kreatives Arbeiten.

Fazit

Content Curation ist mehr als nur ein Trend – es ist eine essenzielle Kompetenz in der digitalen Welt. Sie hilft, den Informationsüberfluss zu bewältigen, wertvolle Inhalte effizient zu nutzen und kritisch zu reflektieren. Durch das Kuratieren von Inhalten fördern wir nicht nur unsere persönliche Entwicklung, sondern steigern auch die Innovationsfähigkeit und Agilität von Organisationen. Weiterbildung und Fortbildung in der Kuration sind daher unerlässlich für den Umgang mit Komplexität in unserer modernen Arbeitswelt.

Die Kuration von Inhalten ist ein unverzichtbares Werkzeug, um in einer Welt des digitalen Überflusses den Überblick zu behalten und relevante Informationen effizient zu nutzen. Sorgfältige Auswahl und Präsentation von Inhalten machen Wissen zugänglich, zeigen Expertise und verbessern die Entscheidungsfindung. Gezielt weitergebildete Lernbegleiter:innen und Verantwortliche von Learning Experience Platforms (LXP) können durch Kuration die Qualität der Lernpfade und -pläne erheblich steigern und eine Kultur des Teilens fördern. Indem wir Kuration in unseren Alltag integrieren, legen wir den Grundstein für einen selbstbestimmten und sicheren Umgang mit der Informationsflut und der steigenden Komplexität.


Kleiner Bonus: Integration von Kuration in die Content-Produktion und Content-Erstellung - Was kann man aus dem Online-Marketing Bereich lernen?

In der modernen Content-Produktion spielt die Kuration eine zentrale Rolle, um hochwertige Inhalte zu erstellen, die sowohl informativ als auch ansprechend sind. Die Content-Erstellung umfasst dabei nicht nur die Produktion eigener Inhalte, sondern auch das Kuratieren und Einbinden, natürlich immer mit externen Quellenangaben ;). Eine erfolgreiche Strategie im Content-Marketing kombiniert eigenen und kuratierten Content, um die jeweilige Zielgruppe auf den verschiedenen Social-Media-Kanälen, gezielter zu erreichen. Kurze, pointierte Zusammenfassungen, prägnante Zitate sind ein gängiges Mittel. Die Inhalte müssen gut recherchiert und durchdacht sein, um einen echten Mehrwert zu bieten. Tools und Plattformen, die beim Kuratieren unterstützen, erleichtern es, relevante Informationen zu suchen und aufzubereiten. Ein gut gepflegtes eigenes Netzwerk von Expertinnen und vertrauenswürdigen Quellen ist hierbei unerlässlich. Das Netzwerk kann ggfs. auch dazu genutzt werden, denn Content gezielt zu verbreiten (Stichwort: Corporate Influencer). Durch die Kombination von eigenen und kuratierten Inhalten versuchen Unternehmen sicherstellen, dass es stets hochwertige Inhalte bietet, die die Zielgruppe ansprechen, binden und die eigene Reputation stärken. Ganze Content-Marketing-Strategien werden hierfür ausgearbeitet. Im Lernen nutzen wir diese Möglichkeiten noch viel zu wenig. Dies sollte sich öndern... :)


Den Originalartikel, der umfangreicher ist und alle Quellenangaben enthält, findest du hier: https://learningdevelopment.institute/home/tgb021_content_curation_einfuehrung/


Dieser Artikel hier wurde mit ChatGPT zusammengefasst und durch uns überarbeitet, sowie mit NeuronWriter SEO optimiert.

Natürlich nur, um diesen für euch leichter auffindbar und kuratierbar zu machen. ;)